
1. Saisonkonzert
Aus dem Hintergrund des Wahrnehmbaren und in seinen Zwischenräumen entfaltet sich eine Musik, die weniger komponiert als vielmehr kondensiert zu sein scheint.
Michael Quells Werke entstehen aus einer Aufmerksamkeit für jene molekularen Verschiebungen, die das Werden selbst zum Material machen, aus einzelnen Impulsen komplexe Gestalten entwickeln und zu rauschenden Formen finden. Was bedeutet es heute, wenn Musik nicht mehr erzählt, sondern Felder erzeugt und zu einem Aggregatzustand wird – flüssig, gasförmig, in ständiger Transformation begriffen? Zwischen diese kosmischen Dimensionen schiebt sich
Anahita Abbasis Faab IV, das Zuschreibungen an Weiblichkeit durch klangliche Gewalt dekonstruiert, während
Elena Rykovas Alone against the wall eine Choreografie der Verletzlichkeit entwirft.
Was diese Arbeiten verbindet, ist ein gemeinsames Interesse an den Rändern der Wahrnehmung. Sie fragen nicht, was Musik ist, sondern wo sie entsteht. Sie komponieren nicht Werke, sondern Zustände. Und sie erinnern daran, dass Hören selbst ein kreativer Akt ist: eine Form der Teilhabe an den Molekularbewegungen der Welt.
Konzertgespräch mit Jim Igor Kallenberg, Musikkritiker
Programm:
Anahita Abbasi (*1985)
Faab IV / A femme fatale (2016)
Elena Rykova (*1991)
Alone against the wall (2012)
Michael Quell (*1960)
Dark Matter (2010/11)
φαντασία – lass die Moleküle rasen (2016) nach einem Text von Christian Morgenstern
String II – Graviton (2015/16)
In Kooperation mit Neue Kammermusik Fulda.
Eintritt 20 €, ermäßigt 15 €; Schüler, Studierende & Freiburg-Pass frei
Tickets an der Abendkasse oder über:
Verena.Fuchs@ensemble-aventure.de